Die disruptive und transformative Natur der Digitalisierung lädt dazu ein, sie zum Gegenstand einer philosophischen Betrachtung zu machen und die überkommenen disziplinären Einteilungen von Ontologie, Epistemologie, Moralphilosophie, Ästhetik auf sie anzuwenden – nicht um sie schematisch zu kategorisieren, zu fixieren oder zu reduzieren, sondern um sie in ihrer phänomenologischen Reichhaltigkeit daran kritisch zu erproben.
Im Zentrum der Tagung stehen folgende vier Phänomenbereiche, die für das Gesamtphänomen der Digitalität philosophisch besonders zentral sind:
(1) Das Internet: Hierunter fallen soziale Netzwerke, aber auch komplexe Epistemologie von hypertextuell verlinkten semantischen Wissenssystemen und Suchmaschinen sowie interaktive virtuelle Handlungsräume, wie sie gegenwärtig unter dem Begriff des „Metaversums“ firmieren.
(2) Künstliche Intelligenz bzw. maschinelles Lernen: Hierunter fallen automatisierte Entscheidungsverfahren, komplexe Formen von Mustererkennung, aber auch Robotik, die in bestimmten ethisch relevanten Bereichen eingesetzt werden kann.
(3) Computerspiele: Hierzu zählen einerseits komplexe Computersimulationen, die sie als ästhetische und immersive Phänomene begreifen lassen, zum anderen aber auch Formen der vernetzten Interaktion, die nicht mehr allein im Sinne von Simulationen verstanden werden können und daher besondere ethische und ontologische Relevanz besitzen.
(4) Virtuelle Realität: Hierzu zählen komplexe Formen von Simulationen, die selbst entweder als Realitäten erscheinen, die Realität erweitern („Augmented Reality“) oder selbst neue Formen von Realität darstellen. Ins Zentrum rückt dabei insbesondere die Frage nach dem Verhältnis von Körperlichkeit, Leiblichkeit und Virtualität.
Die Tagung wird freundlicherweise gefördert durch die Fritz Thyssen Stiftung
in Kooperation mit der DGPhil-AG „Digitalitätsforschung“